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Hallerstraße

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U1 - Klosterstern (1014 m)

Richtung Norderstedt Mitte

U1 - Stephansplatz (1600 m)

Richtung Großhansdorf/Ohlstedt

Eröffnet am 2. Juni 1929

barrierefrei (06. Oktober 2015)

Abschnitt: Kelljung-Linie

HOCHBAHN-Kürzel: HR

Mittelbahnsteig

Bezirk: Eimsbüttel (Harvestehude und Rotherbaum)

Fahrgäste: 18.658 (mo.-fr., 2020)

Pläne: Karl Schneider

Geschichte

Hallerstraße ist ein geräumiger und großzügig wirkender Bahnhof, im Grunde typisch für die Bahnhofsbauten der 20er Jahre in Deutschland. Er wurde unter der Platzkreuzung Hallerstraße/Rothenbaumchaussee angelegt und erhielt an beiden Enden je einen Zugang, die jeweils östlich der Rothenbaumchaussee liegen. Die Vorhallenbereiche wurden auf Bahnsteigniveau angelegt, da der Bahnhof in direkter Unterpflasterlage angelegt wurde. Wie bei allen anderen Bahnhöfen der Kelljung-Linie auch, erhielten die Vorhallen hölzerne Schwingtüren, die die auf dem Bahnsteig wartenden Fahrgäste vor Zugluft schützen sollten. Ebenso erhielten die beiden Zugänge oberirdisch eine quaderförmige Überdachung.


Der Bahnsteig wird der Länge nach durch eine Stützenreihe getrennt, wobei auffällt, dass im mittleren Bahnsteigbereich eine doppelte Stützenreihe Verwendung fand. An dieser Stelle wurde ein Treppenkreuz konstruktiv berücksichtigt, denn nach damaligen Plänen sollte der Bahnhof Hallerstraße später zu einem Kreuzungsbahnhof erweitert werden: In der tieferen Ebene, die in keiner Form weiter vorbereitet oder gar gebaut wurde, sollte sich ein Bahnsteigbereich der Alsterhalbring befinden. Diese Linie sollte von Altona über Hallerstraße, unter der Alster hindurch nach Uhlenhorst und weiter nach Hamm führen. Freilich wurde diese U-Bahnlinie nie gebaut.


Es sollte noch erwähnt werden, dass die Hallerstraße, und mit ihr der U-Bahnhof im Oktober 1938 in "Ostmarkstraße" umbenannt wurde. Ab 1938 bezeichneten die damaligen Machthaber das an das Deutsche Reich angeschlossene Österreich als "Ostmark". Unmittelbar nach Kriegsende erhielt der Bahnhof aber wieder seinen alten Namen zurück, den er heute noch trägt. Eine territoriale Besonderheit ist, dass dieser U-Bahnhof in den ersten Nachkriegsmonaten in einer britischen Enklave lag, die sich damals über Harvestehude erstreckte. Dort galten besondere Weisungen der britischen Alliierten, so wurden viele der Alteigentümer und Mieter, die froh waren, ihr Heim durch den Krieg gerettet zu haben, oftmals ohne Vorankündigung zwangsausgesiedelt. Die Briten planten damals (u. a. mit dem Bau der späteren Grindelhochhäuser) hier ihre Zonenverwaltung anzusiedeln. Später allerdings wurden die Objekte wieder rückübertragen, als die britische Hauptverwaltung nach Bad Oeynhausen zog. Für die U-Bahn gab es damals auch eine besondere Weisung: Der erste Wagen eines U-Bahnzuges durfte von Zivilisten nicht genutzt werden und war den Alliierten vorbehalten. Nach 1949 aber kehrte in Harvestehude wieder die Normalität ein.


Ein erster Umbau fand um 1957 statt, als die alten Zugangsüberdachungen abgerissen und durch zeittypische Neubauten ersetzt wurden. Der Südzugang erhielt sogar einen Ladeneinbau.


Noch vor einigen Jahren war Hallerstraße in seinem Originalzustand erhalten. Damals hatte er eine quadratische Fliesenverkleidung in Ocker und Beige, welches die Kennfarben für diesen Bahnhof waren. In den 90er Jahren hatte der Bahnhof erhebliche Feuchtigkeitsschäden, weshalb sich die Hochbahn für die Montage einer Art Vorhangfassade an den Hintergleisflächen entschloss. Hierbei wurden Blechpaneele verwendet, die in Anordnung und Farbe die originale Fliesenverkleidung nachempfinden. Bei dieser Baumaßnahme blieben die originalen Fliesen an den Wänden erhalten, bei genauem Betrachten kann man die alten glänzenden Fliesen in den Fugen noch erkennen. Leider wurde diese Baumaßnahme dazu genutzt, den Bahnhof komplett zu renovieren: So wurden die alten Vorhallen umfassend umgebaut und mit neuen Kiosken versehen. Die hölzernen Schwingtüren aber gingen verloren.


Ende der 90er Jahre entstand auf dem Freigelände südlich der Alsterchaussee ein neues so genanntes Medienzentrum. Dieses neue Gebäude wurde um die erhalten gebliebene Ruine eines Hochbunkers herum gebaut. Der Bauherr und die Hochbahn nutzten die Gelegenheit dazu, auch den südlichen Zugang umzubauen. Das Gebäude von 1957 wurde abgerissen, stattdessen entstand eine leichte Stahl-Glas-Konstruktion, die sich architektonisch einfügt. Der in Hamburg lebende Künstler Jürgen Linden schuf für den Bahnhof, bestehend aus einem an der Stelle der Stützenkonstruktion der erwähnten Bauvorleistung auf den Boden aufgemalten Tennisplatz mit zwei Tennisspieler-Gemälden in Acryl an dessen Enden. Der Umbau war um 2000 abgeschlossen.


Die Gegend um den Bahnhof Hallerstraße liegt auf der Grenze zwischen Harvestehude und Rothenbaum, beides bevorzugte Stadtteile Hamburgs. Während südlich der Hallerstraße der dichte Mietshausbereich beginnt, befinden sich nördlich von ihr vornehme Stadtvillen.


Seit dem 6. Oktober 2015 weist die Haltestelle einen Fahrstuhl, Teilerhöhung des Bahnsteigs, der Einbau des Blindenleitsystems und die Erneuerung des Bahnsteigbelags auf. Damit ist die Haltestelle barrierefrei. Der Umabu fand von Januar bis Oktober 2015 statt. Der auf dem Boden aufgemalten Tennisplatz ist damit verschwunden.

Zustand 2009 mit dem Tennisplatz.
Zustand 2009 mit dem Tennisplatz.

Fahrzeiten der U-Bahn ab Hallerstraße

Norderstedt Mitte = 32 Min

Ohlstedt = 44 Min Großhansdorf = 53 Min


alle 5 Min. Ri. Großhansdorf/Ohlstedt auf 8
alle 5 Min. Ri. Norderstedt Mitte auf 4

Bilder

Impressionen der Station

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