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Jungfernstieg

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U1 - Stephansplatz (800 m)

Richtung Norderstedt Mitte

U1 - Meßberg (765 m)

Richtung Großhansdorf/Ohlstedt

U3 - Rathaus

Eröffnet am 28. April 1934

barrierefrei (7. September 2020)

Abschnitt: Kelljung-Linie

HOCHBAHN-Kürzel: JG

Mittelbahnsteig (2 Tiefenebene)

Bezirk: HH-Mitte (Neustadt und Altstadt)

Fahrgäste: 111.351 (mo.-fr., 2020) Architekten: Distel & Grubitz

Dort, wo heute der Jungfernstieg verläuft, wurde um 1235 ein Damm aufgeschüttet, um die Alster aufzustauen. Nicht der Schönheit wegen, sondern damit Bauer Reese seine Mühle dort besser betreiben und die noch recht überschaubare Stadt mit Mehl versorgen kann. Diese fortan Reesendamm genannte Konstruktion wird 1665 verbreitert und mit Bäumen bepflanzt – fertig ist Hamburgs erste Promenade mit Alsterpanorama, die seit 1684 den Namen Jungfernstieg trägt.


Jungfernstieg ist der Schnellbahnknoten in Hamburg! Hier treffen fünf Schnellbahnstrecken in verschiedenen Ebenen zusammen. Insgesamt verfügt dieser Knoten über zehn Gleise und sechs Bahnsteige. Er gilt daher als der umfangreichste baulich zusammenhängende Schnellbahnknoten Deutschlands, der dazu zu einem erheblichen Teil auch noch mitten unter der Alster liegt. Das allein ist schon so beeindruckend, dass uns das so schnell keiner nach macht. Selbstverständlich gelangt man von diesem Bahnhof trockenen Fußes in die Europa Passage. Das allein wäre für einen U-Bahnhof heute nichts Besonderes mehr. Die Einzigartigkeit dieser Passage besteht darin, dass sie aus nicht weniger als fünf Verkaufsebenen besteht und somit über 100 Shops zu den ganz großen Passagen Hamburgs zählt. Dies zeigt einmal mehr, dass dieser Bahnhof, umgeben von einer Vielzahl weiterer Passagen und Einkaufsstraßen, genau da liegt, wo die Leute hinwollen.


Der Schnellbahnknoten Jungfernstieg wurde 1975 so umfangreich, dass man beim HVV befürchtete, dass sich die Fahrgäste in diesem "Labyrinth" verlaufen könnten. Daher wurde auf der Rückseite des Taschen-Schnellbahn-Netzplans das hier dargestellte Schnittbild gedruckt.

Quelle: Hochbahn 1975

Es ist noch gar nicht so lange her, dass man diesen Bahnhof nur mit den Schnellbahnen erreichen konnte, Busse oder noch früher: Straßenbahnen hielten hier nicht. Erst seit einigen Jahren halten hier auch andere Linien.


Welcher Bahnhof kann schon von sich behaupten, einen Schiffsanleger zu haben? Nur Jungfernstieg! Wasserseitig an der Binnenalster, direkt aus dem U-Bahnhof erreichbar, befindet sich der Anleger für die Alsterdampfer, die von hier ihren Liniendienst anbieten oder zur Alsterrundfahrt einladen. Leider seit 1982 nicht mehr zum Verbundtarif.


Der gesamte unterirdische Bahnhofskomplex umfasst auf drei Ebenen vier Bahnsteige, davon den ersten für die U1, zwei für die U2 und die U4 sowie dazwischen einen Bahnsteig, der S-Bahn.

 

Ebene 0: Straßenniveau fahren die Busse

Ebene -1: befindet sich der zentrale Anleger der Alsterschiffe mit direkten Übergangsmöglichkeiten zum Haltestellenbereich.

Zwischenebene −1 finden sich vier räumlich voneinander entfernte Schalterhallen mit den Zu- und Abgängen

Ebene -2: U1 verläuft direkt unter dem Jungfernstieg sowie der Reesendammbrücke und unterquert die Kleine Alster im rechten Winkel.

Ebene -3: Liegt der am 1. Juni 1975 eröffnete, in offener Bauweise entstandene Bahnsteig der City-S-Bahn.

Ebene -4: U2 und der U4 liegen in 16 m Tiefe unter der Binnenalster. Die beiden parallelen Richtungsbahnsteige erstrecken sich unterhalb des Anlegers der Alsterschiffe in West-Ost-Richtung bis unter die Einmündung Alstertor in den Ballindamm. Die beiden inneren Gleise (Gleise 4 und 5) werden seit 1973 von der U2 genutzt, an den Außenseiten liegen die Gleiströge für die Linie U4 (Gleise 3 und 6), die am 29. November 2012 eröffnet wurde.

Geschichte

Der U-Bahnhof Jungfernstieg wurde provisorisch am 25. März 1931 eröffnet. Der Bahnhof befand sich nordwestlich des jetzigen Bahnhofs im heutigen Streckentunnel (Höhe des Alsterpavillons). Er bestand aus einem vermutlich hölzernen Bahnsteig innerhalb der heutigen Gleistrasse. Somit war dies ein eingleisiger Endbahnhof, der lediglich über eine Rückfallweiche verfügte und somit noch nicht mal ein Stellwerk benötigte. Dieses Provisorium war nötig, da der Bau des endgültigen Bahnhofs sehr viel länger dauerte, als ursprünglich angenommen, schließlich sollte dies der erste Unterwasserbahnhof Deutschlands werden. Das Bauwerk wurde in offener Baugrube, die durch Spundwände gesichert und mit stählernen Gittersteifen ausgesteift wurde, hergestellt. Zwei Wassereinbrüche ließen sich nicht vermeiden, da einzelne Spundwände beim Rammen durch Bauwerksreste und Findlinge aus den Schlössern gerissen waren. Den letzten Wassereinbruch gab es am Januar 1933, als die ganze Baugrube volllief und anschließend zufror. So verzögerte sich die Fertigstellung der Haltestelle nochmals. Neben Findlingen stoßen die Arbeiter vor allem immer wieder auf massive Eichenpfähle. Diese Gründungspfähle stabilisieren den Untergrund in der Innenstadt und bilden so das Fundament vieler Gebäude. Aber auch interessante Alltagsgegenstände wie Münzen, Werkzeuge oder Speerspitzen kommen zum Vorschein. Einer der alten Gründungspfähle kommt bis heute besonders zur Geltung:  Aus ihm wird eine Holzplastik geschnitzt und auf dem Bahnsteig der U1 aufgestellt. Noch heute kann man den alten Bahnhof als geübter Betrachter ausmachen, denn die rot-weißen Wände sind im heutigen Streckentunnel noch zu erkennen, ebenso wie der Schriftzug "Jungfernstieg".


Am 28. April 1934 wurde der endgültige und heutige U-Bahnhof Jungfernstieg eröffnet. Auch wenn er in gänzlich anderen Zeiten, als die eigentliche Kelljung-Linie entstand, wurde er architektonisch entsprechend den Plänen der Weimarer Zeit gestaltet: Er erhielt seine expressionistische Gestaltung mit roten und weißen quadratischen Fliesen im Streifenmuster. Ebenso wurden die Zugänge in diesem Stil gehalten. Erstmals wurden in Hamburg Rolltreppen im öffentlichen Raum eingebaut. Zwar existieren die alten Zugänge alle nicht mehr, aber die HOCHBAHN hat ein altes Bild mit einem solchen Zugang über der Treppe zum U1-Bahnsteig aufgehängt. Der Bahnhof verfügte damals über Zugänge innerhalb von Zwischengeschossen an beiden Bahnsteigenden. Beide Vorhallen sind räumlich und gestalterisch mehrmals völlig verändert worden. Beide Gleise endeten an Prellböcken im Bahnsteigbereich. Somit wechselten die Züge die Gleise über Verbindungsweichen im Streckentunnel, und zwar im Bereich des alten provisorischen Bahnhofs.


Der erste Umbau fand zwischen 1955 und 57 statt, als hier der U-Bahnbau nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgenommen wurde. Zunächst wurde der Streckentunnel unter der Bergstraße Richtung Messberg vorgetrieben und bereits ab 1957 als Kehrgleisanlage in Betrieb genommen. Am 1. Oktober 1958 wurde über dem U-Bahntunnel ein Fußgängertunnel eröffnet. Er reicht vom Bahnhof Jungfernstieg bis zur Mönckebergstraße und hat dort Anschluss an den U-Bahnhof Rathausmarkt der Ringlinie. Diese Bahnhofsverbindung wurde zum Anlass genommen, den gesamten U-Bahnhof umzubenennen: Der Ringbahnhof Rathausmarkt und der Kelljung-Bahnhof Jungfernstieg wurde umbenannt in Rathaus. Erst am 2. Juli 1973 erhielt der Kelljung-Bahnhof wieder seinen alten Namen zurück.


Ab 1967 wurde mit dem Bau der City-S-Bahn begonnen, die den Kelljung-Bahnhof unterquert. Die HOCHBAHN hatte damals berechtigte Ängste um ihren U-Bahnhof und montierte ein interessantes Lichtspiel: Über beiden Bahnsteigkanten wurden damals Schablonen mit einem kleinen Loch montiert. Durch dieses Loch wurde ein Laserstrahl geleitet, dessen Kanone an einem Ende des Bahnsteiges montiert war. Am anderen Ende war eine Fotozelle montiert. Sollte der Strahl am anderen Bahnhofsende eines Augenblicks nicht mehr ankommen, hat es eine Gebäudesetzung gegeben. Nachdem die Bauarbeiten an der S-Bahn (ohne Zwischenfälle) abgeschlossen war, konnte die Laseranlage wieder demontiert werden. Dies wurde zum Anlass genommen, den gesamten Bahnhof zeitgemäß zu renovieren. Somit trägt er seit 1974 seine knalligen orangen Fliesen.


Am 7. September 2020 war der barrierefrei Umbau (unter anderem wurde der Bahnsteig erhöht) des Bahnhof U1 Jungfernstieg abgeschlossen. Dabei wurde die, in die Jahre gekommen, beschädigte Bausubstanz erneuert und das Design vom Jungfernstieg an die Erhöhung angepasst. Der Bahnhof Jungfernstieg ist nicht sehr hoch und den barrierefrei Ausbau wurde der Bahnsteig um 20 cm erhöht. Damit hat Bahnhof noch mal an "Höhe" verloren. Damit der Bahnhof nicht zu "eng" wirkt wurde ein Hell-Dunkel-Design angewendet, das der Fahrgastbereich quasi in einem unendlichen Raum zu schweben. Dabei wurden die knall orangefarbene Fliesen die Wände hinter dem Gleisschmücken wurden entfernt und die früheren schlicht-weißen Putzdecke wurden mit dreidimensionalen Metallplatten ersetzt. Das Entwurfskonzept ist in Zusammenarbeit der HOCHBAHN und des Architekturbüros WRS Architekten & Stadtplaner aus Hamburg entstanden.


Aktueller Plan Jungfernstieg (Quelle: https://www.nimmbus.de)

Zukunft U5

Nördlich der heutigen U2/U4-Haltestelle war die Haltestelle für die Linie U5 geplant. Die Haltestelle sollte unter der Binnenalster gebaut werden, und zwar in 26 Metern Tiefe. Diese Planung wurde Anfang 2025 verworfen.Nördlich der heutigen U2/U4-Haltestelle soll die Haltestelle der geplanten Linie U5 unter der Binnenalster gebaut werden und zwar in 26 Metern Tiefe.

Kunst

Holzpfahl der alten Mühlenwehr des Müllers Reese, er wurde vor fast 800 Jahren in den zweiten Alsterdamm eingebau. Während der U-Bahnbauarbeiten 1932 wurde er gefunden und auf den Bahnsteig eingefügt. Der Bildhauer Professor Richard Josef Luksch gestaltete den Eichenpfahl, indem er sieben Frauenfiguren für jedes vergangene Jahrhundert daran abbildete jede symbolisiert ein Jahrhundert des Bestehens der Stadt Hamburg. Richard Josef Luksch hat die Aufstellung des Stammes nicht mehr erlebt, denn der Stamm wurde erst 1937 aufgestellt. Ergänzt um das dafür verfaßte Gedicht von Matthias Claudius: "DE JAHRHUNNERT DE SÜND SÖBEN  JUNGFERN SÜND DE SÜLWEN BLEEWEN. UND ICK OLE EKENPAHL  STAH HIER OP DAT SÜLWE MAL"


Die Gedenktafel ist dem Arbeiter Otto Liss gewidmet, der am 5. November 1932 beim Bau an diesem Bahnhof verunglückte und wenige Tage später verstarb






Fahrzeiten der U-Bahn ab Jungfernstieg

Norderstedt Mitte = 36 Min

Ohlstedt = 40 Min Großhansdorf = 49 Min


alle 5 Min. Ri. Großhansdorf/Ohlstedt auf 2
alle 5 Min. Ri. Norderstedt Mitte auf 0

Bilder

Impressionen der Station

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