
Moorkampkurve
U2 - Christuskirche Richtung Niendorf Nord | U2 - Schlump Richtung Mümmelmannsberg |

In Betrieb: 1. Juni 1913 - 1973
Länge: 649 Meter
Station | Eröffnet |
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1. Juni 1913 | |
25. Mai 1912;
Erweitert 31. Mai 1970 |
Geschichte
Am 1. Juni 1913 wurde der erste Abschnitt der Eimsbüttler Zweiglinie in Betrieb genommen. Sie begann am Bahnhof Schlump und führte über Christuskirche bis zum Hellkamp. Um die Strecke aus der Ringlinie auszufädeln, wurde der Bahnhof Schlump von Anfang an 3-gleisig ausgeführt und bekam einen Mittel- und einen Seitenbahnsteig, etwa so, wie er sich heute noch zeigt. Anders als heute aber hatte der Bahnhof Schlump damals keine Überdachung. Nördlich des Bahnhofs wurde das eigentliche Verzweigungsbauwerk errichtet. Es bestand aus den beiden Ringgleisen und einer Brücke über die das Außenringgleis geführt wurde. Unter dieser Brücke befanden sich die beiden Gleise der Eimsbüttler Zweigstrecke, die durch die Moorkampkurve (649 Meter) nach Westen führten. Auf einer Länge von etwa 90 Metern verläuft die Zweigstrecke in einem Einschnitt, dem der Tunnelmund am Moorkamp folgt. Der Tunnelmund befindet sich zwischen dem halbrunden Wohngebäude der Schiffszimmerer-Genossenschaft und dem Krankenhaus Jerusalem. Anschließend verläuft der ursprünglich 2-gleisige Tunnel unter dem Vorplatz des Krankenhauses und dem Moorkamp hindurch, bevor er die Schäferkampsallee erreicht und dem Bahnhof Christuskirche zustrebt.
Bis 1964 wurde diese Strecke unverändert durch die Hellkamp-Züge befahren. Im Mai wurde die gesamte Strecke stillgelegt und grundlegend umgebaut. Bei dieser Baumaßmahme wurde beispielsweise der Bahnhof Hellkamp durch den neuen Bahnhof Lutterothstraße ersetzt. In dieser Zeit erfolgte auch unter der Schäferkampsallee ein massiver Umbau, denn es wurde mit der Durchmesserlinie eine neue Strecke von Schlump nach Christuskirche gebaut, die gradlinig unter der Schäferkampsallee verläuft, Zumindest wurden am der Christuskirche die Bauvorleistungen geschaffen. Ab Mai 1965 wurde die Strecke wieder betrieben, nun aber im Bereich Christuskirche in einem völlig umgebauten Tunnelbauwerk. Hierbei wurde an der nun entstandenen Streckenverzweigung unter der Moorkampkreuzung ein Stellwerk eingebaut weshalb es nun zur Moorkampkurve nur noch Platz für ein Gleis gab. Da aber die Moorkampkurve nach wie vor einziger Bestandteil der Strecke Christuskirche - Schlump war, konnte hier seither nur noch ein eingleisiger Zugverkehr stattfinden, was betrieblich bei einem bis zu 5-Minutentakt nicht ganz einfach ist. Bei dieser Gelegenheit wurde auch das Brückenbauwerk des Außenringgleises über die Moorkampkurve nördlich von Schlump erneuert. Auch diese Unterführung bot seither nur noch Platz für ein Gleis.
Noch bis 1. Juni 1973 lief der Zugverkehr auf der nun eingleisigen Moorkampkurve, betrieben von der U2, doch dann wurde die Innenstadtstrecke fertig und die Züge fuhren über die Neubaustrecke zum Schlump. Somit wurde der Zugverkehr auf der Moorkampstrecke nach exakt 60 Jahren eingestellt.
Normalerweise findet auf der Moorkampstrecke bis heute kein Zugverkehr statt, außer gelegentliche Arbeitszug- und Leerzugfahrten. Dennoch gab es hier sehr seltene Fahrgastzugfahrten: Als im Juli 1989 eine Windjammerausstellung im Hafen war, rechnete man mit einem höheren Fahrgastaufkommen, doch leider war das Wetter recht ungemütlich, weshalb nur wenige an diesem Sonntag unterwegs waren. Dennoch gab es damals eine U2/3, die von Hagenbecks Tierpark über die Moorkampkurve und Schlump (oben) zum Hafen fuhr. Auch in der Sillvesternacht 1989/90 wurde dieser Service noch mal angeboten. Danach gab es dort keine öffentlichen Fahrten mehr. Eine Reaktivierung als öffentliche Strecke ist nicht vorgesehen.