Freihafen-Hochbahn
Der Hamburg Hafen hatte um 1900 ca. 25000 Hafenarbeiter und 20000 Wertarbeiter. Dadurch tauchte Anfang des 20. Jahrhunderts zum ersten mal in den Plänen für da Hochbahnnetz eine Hochbahn für den Freihafen auf um den Arbeiter einen schnellen Arbeitsweg zu ermöglichen.

Status: Planung Aufgegeben
U-Bahnstationen
Station | Abschnitt | Eröffnet / Status |
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Geschichte
1915
1915 gab es Änderung der bestehenden Plänen. Die Strecke von der Elbbrücke zur "Kehrwiederspitze" wurde aufgegeben. In den Plänen von Dr. Kemmann wird der Freihafen mit zwei Linien erschloßen. Eine von der Süderstraße (Hochbahn Rothenburgsort) kommend und eine von Landungsbrücken (Ringlinie) kommend. An allen Haltestellen sollten Zollbeamte postiert werden, an den wichtigeren Stationen sollten Zollabfertigungsstellen entstehen.
Es soll eine Linie von der Haltestelle Jungfernsteig über Steinwerder tief in den Freihafen führen. Die Elbe soll als Hochbahn (Brücke) die Elbe überqueren. Untertunnelung der Elbe in wurde zu diesem Zeitpunkt als nicht empfehlenswert angesehen, da diese Maßnahme geschätzt zirka 10 Millionen Mark kosten würde. Auf der Steinwerder Seite hätte es die erste Haltestelle gegeben. Die weitere Streckenführung bis zum Reiherstieg wurde beibehalten. Aber mit nur einer Haltestelle kurz vor der Ellerholzschleuse. Danach geht es weiter und hinter der Ellerholzschleuse war eine viergleisige Haltestelle mit einem Übergang zur Linie Süderstraße / Köhlbrand geplant.
Die zwete Linie startet an der Haltestelle Süderstraße. Dazu sollte diese dreigleisig ausgebaut werden. Hinter der Haltestelle Süderstaße (Hochbahn Rothenburgsort) zweigt sie Linie Richtung Süden ab und sollten den Güterschuppen, Berliner Bahn und der anschließende Oberhafen durch eine 90 Meter lange Brücke überspannt werden. Im Gegensatz zum Plan von 1905 gibt es zwei Haltestellen auf der Veddel. Danach folgt die Linie dem Verlauf von 1905 mit drei Haltestellen auf dem Veddler Damm. Danach schwenkt die Linie Richtung Süden und zu der viergleisige Haltestelle. Die anderen zwei Gleise sind die Linie von den Landungsbrücken.
Diese Haltestelle sollte in Höhe der 1. Ellerholzschleuse östlich des Roßdamms entstehen. Es geht weiter Richtung Süden mit zwei weiteren Haltestellen Neuhof und Köhlbrand um da zu enden.

Das Ende der Freihafen-Hochbahn
Ein Plan vom April 1916 sah vor, den Steinwerder Ast der Freihafen - Hochbahn unterirdisch am Elbtunnel beginnen zu lassen für eine evenzuelle spätere Elbunterquerung und mit einer Tunnelhaltestelle unter der bestehenden Haltestelle Landungsbrücken.
Am 24. März 1920 berichtete die Senatskommission für die Eisenbahnangelegenheiten: "Die Erbauung einer Freihafen - Hochbahn bis zum Köhlbrand wird zur Zeit von den beteiligten Behörden geprüft (...) Solange die heutigen Schwierigkeiten in der Materialbeschaffung fortbestehen, kann dem Bau der Freihafen-Hochbahn, (...) nicht näher getreten werden. Sie eignet sich (...) auch nicht als Notstandsarbeit."

Nach dem Ende der Inflation 1923 entschied sich die Hochbahn gegen die Weiterverfolgung der Freihafen-Hochbahn aus dem Grund, daß das Verkehrsaufkommen starken Schwankungen unterliegen würde. Die Bahn wäre nur im Berufsverkehr ausgelastet, würde sonst aber brachliegen. Der Vorteil einer höheren Fahrgeschwindigkeit der Hochbahn gegenüber dem Schiff würde durch den Umweg über die Elbbrücken und durch die Veddel wieder zunichte gemacht. Außerdem war der Freihafen durch die Schiffe der HADAG bereits gut erschlossen. Kurios ist weiterhin, daß die Freihafenelbbrücke, die ja der Ausgangspunkt beziehungsweise wichtiges Bindeglied der Freihafen - Hochbahn sein sollte, erst 1926 fertig war, also zu einem Zeitpunkt, an dem die gesamten Planungen bereits ad acta gelegt worden waren.