Eimsbüttler Zweig

Als Eimsbüttel 1275 erstmals urkundlich erwähnt wurde, war es ein Dorf mit ein paar kleinen Bauernhöfen vor den Toren Hamburgs. Das ländliche Idyll zog schon im 17. Jahrhundert erste betuchte Hamburger Bürger an, die sich in Eimsbüttel Landhäuser bauen ließen. Bis heute sind die Namen einiger dieser Familien – Doormann, Faber, Lappenberg, Lastrop oder Lutteroth – als Straßennamen in Eimsbüttel präsent. Verschiedene Gasthäuser und Restaurationen lockten zudem Ausflügler ins beschauliche Eimsbüttel. Eine Pferdeomnibuslinie sorgte ab 1840 für eine erste Verkehrsanbindung zwischen dem Zentrum Eimsbüttels – etwa dort, wo sich heute die Osterstraße und der Heußweg treffen – und dem Hamburger Jungfernstieg. Bei der 1894 vollzogenen Eingemeindung war Eimsbüttel hinter Barmbek der zweitgrößte Stadtteil Hamburgs.

Bauphase: 1909 - Mai 1914
Eröffnung ab: 1. Juni 1913
Stationen: 3
Länge: ca 2,43 km
U-Bahnstationen
Station | Abschnitt | Eröffnet / Status |
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Geschichte
Hst. Christuskirche
Umplanung nach Hellkamp
Die Idee, die Strecke hinter der Christuskirche oberirdisch zu führen wäre zwar kostengünstiger gewesen, wurde jedoch wegen der massiven Veränderungen im Stadtteil und des Widerspruchs der Bewohnerschaft verworfen. Stattdessen wurde also die Tunnelstrecke bis zur Emilienstraße fortgeführt, wo eine Tunnelhaltestelle mit Mittelbahnsteig gebaut wurde. Zur Eröffnung am 21. Oktober 1913 wurde der bisherige Pendelbetrieb vom Schlump aus bis zur neuen Endhaltestelle Emilienstraße ausgedehnt. Unterdessen waren die Planungen für den weiteren Verlauf finalisiert und um zwei Haltestellen ergänzt worden, während die Bauarbeiten weiterliefen. Bald führte die U-Bahn als Tunnelstrecke quer durch Eimsbüttel: Hinter der Haltestelle Emilienstraße bog die Linie unter dem Eimsbütteler Marktplatz in den Heußweg ab. Bei den Bauarbeiten im Heußweg und dem Stellinger Weg fiel der alte Baumbestand im Heußweg zwischen Osterstraße und Eichenstraße sowie im Stellinger Weg fast ganz zum Opfer.

In den Jahren 1913 und 1914 wurden gleichzeitig mit dem Tunnelbau auf der Reststrecke auch die Haltestelle Osterstraße und Hellkamp fertig gestellt. Die Haltestelle Osterstraße liegt mitten im Zentrum Eimsbüttels, an der Kreuzung Heußweg, Osterstraße, und hat einen Mittelbahnsteig. Dem Straßenverlauf weiter folgend wurde die U-Bahn vom Heußweg aus im Stellinger Weg weitergebaut, wo an der Ecke zum Hellkamp die Endhaltestelle liegt. Der Bahntunnel wurde um 120m fortgesetzt und im Bogen in die Methfesselstraße hineingeführt, um Platz für Aufstell- und Kehrgleise zu gewinnen. Ende Mai 1914 war die Zweiglinie nach Eimsbüttel schließlich komplett fertiggestellt und wurde in Betrieb genommen. Die Strecke hat eine Länge von 2,43km. Die Baukosten für diese Zweiglinie betrugen 6 Millionen Mark.
Betrieblich wurde die Strecke am dreigleisigen Bahnhof Schlump eingefädelt; die Züge vom Hellkamp fuhren dann weiter als Ringzüge bis zum Hauptbahnhof oder bis nach Barmbek und verdichteten so den Takt auf dem südlichen Ring über St.-Pauli-Landungsbrücken (Hafenarbeiter) und die Geschäftsstadt.