Ringlinie

Die Ringlinie ist Hamburgs älteste und traditionsreichste U-Bahnlinie. Sie wurde abschnittweise im ersten Halbjahr 1912 eröffnet: Im März 1912 von Rathaus bis Barmbek über Mundsburg, im Mai von Barmbek bis Kellinghusenstraße, im selben Monat weiter bis St. Pauli und schließlich wurde im Juni 1912 der verbliebene Rest bis Rathaus eröffnet, womit der Ring geschlossen wurde und durchgehend befahrbar war. Ab Juni 1913 wurden weitere Ergänzungsstrecken eröffnet, die vom Ring abzweigen. Somit war der Ring die zentrale U-Bahnstrecke um die innere Stadt und die Alster geworden. Es liegt an der besonderen Geographie der Stadt und der Verteilung der Wohngebiete und Arbeitsstätten, warum bereits die ersten U-Bahnpläne eine wie auch immer geartete Ringlinie favorisierten. Anders als etwa in Berlin oder München, wo die U-Bahnnetze sternförmig von der Innenstadt aus in die Stadtteile getrieben wurden.

Im Stadtplan ist die Haltestelle Uhlandstraße als Güntherstraße, Dehnheide als Marktplatz und Hellkamp als Marktplatz beschriftet. Wann das geändert wurde, ist mir nicht bekannt.
Bauphase: 1906 - 29. Juni 1912
Eröffnung ab: 15. Februar 1912
Stationen: 23
Länge: ca 17,5 km
U-Bahnstationen
Station | Abschnitt | Eröffnet / Status |
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Geschichte
Nordring
Während der Ostring sehr städtisch geprägt ist, hat man beim Nordring ehr den Eindruck, dass dies noch heute in gewisser Form ein Erschließungsgebiet ist, wo die städtische Bebauung nie richtig fortgesetzt wurde. Und das ist tatsächlich so. Auch hier war größtenteils eine dichte städtische Bebauung vorgesehen, doch kam die über die Bebauung der Sierichstraße kaum hinaus, so dass der Rest der Strecke durch ein Gebiet führt, welches einen etwas vorstädtischen und parkartigen Eindruck macht.
Um 1910, als die Strecke entstand, war hier tatsächlich kaum städtische Besiedlung, weshalb ursprünglich zwischen Barmbek und Kellinghusenstraße auch noch kein Haltepunkt vorgesehen war. Beispielsweise lag der Bahnhof Saarlandstraße damals an einer gerade entstandenen breiten Straße, die zum in der Entstehung befindlichen Stadtpark führte. Östlich dieser Straße, damals noch als Flurstraße bezeichnet, errichtete die Hochbahn ihre Betriebswerkstatt mit dem angeschlossenen Kraftwerk, weshalb dort auch ein Kanal, der Barmbeker Stichkanal, entstand. Über diesen Kanal erhielt die Hochbahn die Kohlen, die für die Stromerzeugung benötigt wurden. 1934 verkaufte die Hochbahn das Kraftwerk an die Hamburgischen Elektrizitäts-Werke, die es noch im selben Jahr stilllegte. Das Werk wurde demontiert und wenig später weitgehend abgerissen bzw. baulich stark verändert.
Zum Nordring ist noch zu erwähnen, dass er am 10. Mai 1912 in Betrieb genommen wurde. Bereits Anfang Oktober 1911 war er so weit fertig gestellt, dass Probefahrten durchgeführt werden konnten. Man brauchte eine Strecke, wo derartige Fahrten möglich waren, denn der Ostring, der zwar früher eröffnet wurde, war erst buchstäblich in letzter Minute vor der Betriebsaufnahme im Februar 1912 baulich fertig.
Westlich der Station Barmbeck, die auf einer Dammschüttung gelegen ist, befinden sich die komplizierten Gleisausfädelungen zur Betriebswerkstatt, die selber ebenerdig angelegt ist. Die Ringstrecke verläuft auf einer Dammschüttung weiter Richtung Westen. Die Dammschüttung reicht bis hinter die Überführung der Semperstraße, dort geht sie in einen Einschnitt über. Die Einschnittstrecke findet ihr Ende vor der Dorotheenstraße und geht in eine Dammstrecke über. Zwei kurze Tunnel waren hier erforderlich: einer unter der Barmbecker Straße und ein sehr kurzer unter der Maria-Louisen-Straße. Die folgende Dammstrecke überbrückt neben der Sierichstraße die Wasserläufe der Alster und des Leinpfadkanals. Die Brücken sind mit der Kuhmühlenteichbrücke baulich vergleichbar. Vor der Station Kellinghusenstraße wurde auf die zukünftige Einfädelung der Ohlsdorfer Zweigstrecke in der Form Rücksicht genommen, dass das Außenringgleis unter den Ohlsdorfer Gleisen hindurchgeführt wird.
Die Haltestellen Saarlandstraße und Sierichstraße sind baulich vergleichbar, besitzen je einen Mittelbahnsteig und sind auf einem Damm angelegt. Wobei die Haltestelle Saarlandstraße vier Gleise und zwei Mittelbahnsteige hat. Die dazwischen gelegene Station Borgweg hingegen, auch mit einem Mittelbahnsteig versehen, liegt im Einschnitt. Die Station Kellinghusenstraße hingegen hat vier Gleise und zwei Mittelbahnsteige und liegt auf einer Dammschüttung.
Westring
Der Westring für entlang der am dicht besiedelten Stadtteile Hoheluft-Ost, Hoheluft-West und durch Eimsbüttel. Die Strecke ist in diesem Bereich teilweise als Viadukt angelegt und führt rechts und links an den Wohnhäusern entlang. Heute sind die Stationen St. Pauli und Sternschanze bei Touristen am Tage wie am Abend für Partytouristen sehr beliebt.
Südwestlich der Station Kellinghusenstraße verläuft die Strecke auf einer Dammschüttung bis zum Eppendorfer Baum. Herausragend in diesem Bereich ist lediglich die Überquerung der Isebeck auf einer stählernen Brücke. Vom Eppendorfer Baum bis zur Hoheluftbrücke folgt die Bahn dem Mittelstreifen der Isestraße und erhielt einen stählernen Viadukt.

Von Hoheluftbrücke an ist es wieder eine Dammschüttung, die bis hinter die Bundesstraße mit ihrer langen Überführung reicht. Es folgt eine Dammschüttung, die bis zum Haltestelle Schlump in einen Einschnitt übergeht. Von der Haltestelle Schlump geht es im Tunnel zum Bahnhof Sternschanze eine Wölbdecke. Vom Haltestelle Sternschanze an besteht der Tunnel wieder aus einem Rechteck-Querschnitt. Nach Unterfahrung der Verbindungsbahn verläuft der Tunnel unterhalb der Schlachthofanlagen und tritt an der Laeizstraße wieder zu Tage. Es folgt eine Einschnittstrecke bis zur Feldstraße. Von dort an verläuft die Strecke das Heiligengeistfeld unterquerend zum St. Pauli. Die Haltestelle Sternschanze, Feldstraße und St. Paulsind unterirdische Stationen, und verfügen über einen Mittelbahnsteige Herausragend sind die oberirdischen Zugangsbereiche, die jeweils den Örtlichkeiten angepasst sind.